Pro Velo will vorübergehend den freien Platz auf der Strasse besser nutzen
Bern, 24. April 2020 Während des Lockdowns ist auf den Strassen deutlich weniger motorisierter Verkehr unterwegs. Im Gegenzug nutzen viele Daheimgebliebene die Gelegenheit für einen Spaziergang oder eine Velofahrt. Die Behörden in anderen Ländern haben auf diese neuen Bedürfnisse zum Teil schon reagiert und provisorisch mehr Fuss- und Veloflächen geschaffen.
Berlin macht es vor: Auf mehrspurigen Strassen wird die rechte Spur zum Veloweg, vom Autoverkehr abgegrenzt durch Stelen oder Baken. Oder bestehende Radstreifen werden ausgeweitet. Die Massnahme gilt vorerst bis Ende Mai. Damit kann das "social distancing" auch von den Velofahrenden eingehalten werden. Gleichzeitig animiert die Massnahme die Menschen, sich aufs Fahrrad zu setzen und sich zu bewegen.
Auch Wien hat reagiert. Hier wurden in kurzer Zeit vier Wohnstrassen zu “Begegnungszonen” umgewandelt. Fuss-, Rad- und Autoverkehr verkehren hier gleichberechtigt. In New York, Vancouver, Mexico City, Budapest und manchen anderen Grossstädten wurden autofreie Strassen zugunsten des Fuss- und Radverkehrs eingerichtet.
Pro Velo fordert den Bundesrat auf, die rechtlichen Bedingungen zu schaffen, damit Kantone und Städte während der Coronakrise kurzfristig Velospuren provisorisch einrichten oder verbreitern können. Breite Velospuren oder verkehrsberuhigte Strassen schaffen nicht nur mehr Platz, sondern können auch gemeinsame Flächen entlasten: Statt dass Velos und Fussgänger ein Trottoir teilen müssen, können die Velos auf der Strasse fahren. Damit wird das social distancing auch auf dem Trottoir einfacher.
Quellen:
https://www.bikecitizens.net/de/corona-pop-up-bike-lanes-verkehrswende-provisorium/
Kontakt
Matthias Aebischer, Präsident Pro Velo Schweiz, Tel. 079 607 17 30
https://www.pro-velo.ch/de/medien/medienmitteilungen/archiv/medienmitteilung/pro-velo-will-voruebergehend-den-freien-platz-auf-der-strasse-besser-nutzen