Pro Velo: 40 Jahre und kein bisschen müde!
Dieses Jahr feiert Pro Velo ihr 40-jähriges Bestehen. Am 2. Februar 1985 gründeten Mitglieder von regionalen Interessengemeinschaften (IG) und des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS) im Café B in Bern die nationale IG Velo, die 2008 in Pro Velo umbenannt wurde. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, sich auf Bundesebene für das Velo als Fortbewegungsmittel im Alltag einzusetzen. Aus Sicht von Pro Velo wurde diese Mission teilweise erfüllt – aber es gibt immer noch viel zu tun. Dank eines Wachstums von 14% in den letzten fünf Jahren und mit nun über 40'000 Mitgliedern will Pro Velo ihr Engagement weiter ausbauen.

Zu den grössten Erfolgen des Vereins gehört das Veloweggesetz (VWG), das auf eine Volksinitiative von Pro Velo zurückgeht. Bei der Abstimmung 2018 wurde der Verfassungsartikel von fast 74 % der Stimmenden angenommen. Mit Beharrlichkeit hat der Verband den Alltag der Velofahrenden verbessert und beispielsweise Erleichterungen für den Velotransport in den Zügen erreicht – und Pro Velo setzt ihre Bemühungen in diesem Bereich fort. Mit ihren Projekten – bike to work, Bike2school, DÉFI VÉLO und Cyclomania – hat sie viele Unterstützer:innen gewonnen. Hervorzuheben sind dabei auch die Velofahrkurse für alle Zielgruppen und Fahrradtypen, die von ausgebildeten Leiter:innen durchgeführt werden. Über die vielfältigen Aktivitäten wurde in den Verbandszeitschriften, dem Velojournal in der Deutschschweiz und PRO VELO Info in der Romandie, die 2024 durch das Pro Velo Magazin ersetzt wurden, ausführlich berichtet.
Die Präsidentin von Pro Velo, Delphine Klopfenstein Broggini, sagt zum Jubiläum: „Mit vierzig Jahren haben wir eine grosse Erfahrung und viel Energie. Wir verstärken unseren Einsatz stetig: Das Veloweggesetz muss ambitioniert umgesetzt werden. Dasselbe gilt für das vom Bundesamt für Strassen festgelegt Ziel, den Veloverkehr innerhalb von zehn Jahren zu verdoppeln. Der Bund muss die Kantone beim Ausbau des Velowegnetzes unterstützen und die Mittel aus dem NAF vermehrt für Veloprojekte einsetzen», sagt die Nationalrätin (Grüne/GE).
Für den Geschäftsleiter Jürg Buri, hat Pro Velo das Potenzial, mit dem Velo, «einer 200 Jahre alten Erfindung, die so viele Lösungen für aktuelle Probleme bietet», eine echte Mobilitätswende zu erreichen. Neben dem Umweltschutz und den gesundheitlichen Vorteilen ist das Velofahren auch ein Gewinn für die Gesellschaft: Gemäss den Zahlen des Bundes bringt jeder mit dem Velo zurückgelegte Kilometer der Gesellschaft einen Nutzen von rund 25 Rappen. Insgesamt werden vom Velo und von den Velofahrenden so jedes Jahr 750 Millionen Franken erwirtschaftet.
Das Velo ermöglicht auch eine gerechtere Aufteilung des öffentlichen Raums, von dem Fussgänger:innen und Velofahrer:innen heute oft nur ein geringer Anteil zur Verfügung steht. Vize-Präsident Hasan Candan erinnert daran, dass in der Schweiz jeder zweite zurückgelegte Weg kürzer als fünf Kilometer ist: «Das Velo wird für die zukünftige Mobilität eine wichtige Rolle spielen, denn es ist in städtischen Gebieten schon heute schneller als das Auto und ermöglicht ein flüssigeres Vorwärtskommen. Dank neuer Modelle von Lastenvelos kann auch ein Teil der Logistik abgedeckt werden.»
Das Ziel von Pro Velo für die nächsten 40 Jahre? - «Das Velo wird auf kurzen Strecken und in unseren Städten zum Verkehrsmittel Nummer eins. Velofahrende von 8 bis 80 Jahren werden sicher unterwegs sein und die Schweiz wird in der europäischen Velo-Rangliste ganz oben stehen und nicht mehr wie heute in der Mitte *», versichert Jürg Buri.
Pro Velo und seine 40 Regionalverbände sind stolz auf ihre Erfolge. Gefeiert wird an der Delegiertenversammlung Ende November in St. Gallen. Am Freitag, 28. November, findet eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion statt.
*European Cyclists Federation: The state of national cycling strategies in Europe (2024) www.ecf.com
Links:
https://www.pro-velo.ch/de/medien/medienmitteilungen/medienmitteilung/pro-velo-40-jahre-und-kein-bisschen-muede