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Dem Velo seinen Platz geben: zwei neue Weiterbildungs-Angebote

Um die Velowende umzusetzen, braucht es Fachleute. Zwei neue zertifizierte Ausbildungsgänge, einer an der Fachhochschule Ostschweiz und einer an der Universität Lausanne, kommen da gerade recht.

Velofahren für das Wohlbefinden, für ein schnelleres Vorankommen in der Stadt oder aus Klimabewusstsein: Das sind nur einige der Gründe, weshalb sich Pro Velo Schweiz täglich dafür einsetzt, die Bevölkerung (wieder) aufs Velo zu bringen. Dazu braucht es aber auch die passende Infrastruktur. Und um Veränderungen umzusetzen, braucht es Fachleute. Zwei neue zertifizierte Studiengänge an der Fachhochschule Ostschweiz (OST) und an der Universität Lausanne  kommen da gerade recht.

Der Anteil des Veloverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen in der Schweiz nimmt zu, allerdings nurlangsam und mit grossen Unterschieden zwischen den Kantonen: Im Schweizer Durchschnitt stieg er von 6,9 auf 7,9 Prozent im Jahr 2021. In seiner Roadmap Velo strebt der Bund bis 2035 eine Verdoppelung der mit dem Velo zurückgelegten Kilometer gegenüber 2021 an. Ohne eine gute Infrastruktur dürfte dieses Ziel jedoch ein Wunschtraum bleiben, obwohl auch das Velogesetz bis 2043 die Schaffung von sicheren und durchgehenden Velowegen vorschreibt. Viele Kantone und Gemeinden suchen jedoch händeringend nach Fachleuten und Spezialist:innen. Die neuen CAS (Certificate of Advanced Studies) der Universität Lausanne und der Fachhochschule Ostschweiz treffen deshalb auf eine grosse Nachfrage.


In der Deutschschweiz lanciert die Ostschweizer Fachhochschule (OST), die im Bereich Langsamverkehr bereits sehr aktiv ist, einen CAS-Lehrgang mit dem Titel «Best Practice im Veloverkehr», der auf gute Beispiele im Ausland (Niederlande, Dänemark, Deutschland und Österreich) fokussiert und auch Exkursionen enthält. Er findet an 12 Kurstagen zwischen August 2025 und März 2026 statt. Der Fokus des CAS liegt auf der Infrastruktur (Hardware), der Unterstützung und Sensibilisierung der Nutzerinnen und Nutzern (Humaninfrastruktur) sowie der Gestaltung von Prozessen und der Umsetzung von Massnahmen (Organisation). Zudem werden Best-Practice-Beispiele aus drei Schweizer Städten (Basel, Bern, Chur) vorgestellt. Co-Dozent des Kurses ist Michael Liebi, Mitautor des Buches «Velowende» (das demnächst auch auf Französisch erhältlich ist), 
Details: HES OST.


An der Universität Lausanne lanciert das Observatoire universitaire du vélo et des mobilités actives (OUVEMA) den CAS-Lehrgang «Strategien zur Förderung des Veloverkehrs: Praxis, Raumplanung, öffentliche Politik und Umsetzung». Pro Velo Schweiz unterstützt diesen Studiengang zusammen mit der Velokonferenz Schweiz und der UCI. Der Kurs besteht aus drei viertägigen Modulen, die sich mit der Analyse der Bedürfnisse und Herausforderungen im Zusammenhang mit der Entwicklung des Veloverkehrs, der velofreundlichen Stadtplanung und der Entwicklung von Strategien zur Überwindung von Widerständen bei der Umsetzung von Veloverkehrskonzepten befassen. Der erste CAS-Lehrgang findet von Januar bis Juni 2026 statt. Die Anmeldung ist bis am 26. September 2025 möglich. Die Platzzahl ist beschränkt. 
Details: Offizielle Website des CAS 

https://www.pro-velo.ch/de/ueber-uns/aktuelles/artikel/dem-velo-seinen-platz-geben-zwei-neue-weiterbildungs-angebote

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