Medienmitteilung

Neue Verkehrsregeln: Pro Velo sieht weiteren Handlungsbedarf

Pro Velo befürchtet, dass die neuen Verkehrsregeln für Velos mehr Verwirrung als Klarheit schaffen. Zwar begrüsst der Verband die Lockerung bei Elektrovelos, kritisiert aber die mangelhafte Umsetzung. Gemeinden und Kantone müssten Wege neu signalisieren – es drohe ein Flickenteppich. Zudem seien viele Regeln veraltet und aus der Auto-Perspektive formuliert, so Präsidentin Delphine Klopfenstein Broggini.

Ein Monopol-Velo, das in Städten und anderswo sehr viel transportieren kann.

Am 1. Juli treten neue Verkehrsregeln in Kraft. Sie betreffen vor allem die Nutzerinnen und Nutzer von Elektrovelos. Auf Elektrovelos bis 25 km/h dürfen künftig - je nach Kategorie - bis 250 kg beziehungsweise bis 450 kg Personen oder Waren transportiert werden. Damit wird der Einsatzbereich dieser umweltfreundlichen und stadtverträglichen Fahrzeuge deutlich erweitert.

Die Umsetzungsbehörden ihrerseits erhalten eine Art Werkzeugkasten mit Signalen und Symbolen, mit denen sie die schnellen E-Bikes auf Wegen erlauben oder ausschliessen können; auch können Radwege für E-Bikes freiwillig erklärt werden. Die Gemeinden und Kantone sind nun gefordert, die Wege allenfalls neu zu signalisieren, damit dort fahren darf, wer fahren soll. Aus Sicht von Pro Velo ist die Verständlichkeit der Bestimmungen für die Nutzerinnen und Nutzer von Elektrovelos stark erschwert worden. 

Mit Blick auf das gesamte Verkehrsrecht stellt Pro Velo fest, dass zahlreiche Bestimmungen, die Mitte des 20. Jahrhunderts aus einer Auto-Optik heraus entstanden sind, dringend angepasst werden müssten. Damit mehr Menschen jeden Alters Velo fahren können und wollen, braucht es mehr Sicherheit für diese. Pro Velo fordert beispielsweise einen Mindest-Überholabstand von Velos von 1.5 m, ein Signal "Velos überholen verboten" und das Signal "Velostrasse". "Andere Länder wie die Niederlande oder Frankreich zeigen, wie mit solchen vergleichsweise einfachen Massnahmen viel für velofahrende Personen erreicht werden kann," sagt Delphine Klopfenstein Broggini.

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