Verkehrskommission will den Kantonen keine zusätzlichen Mittel für die Velowege bereitstellen
Die Bevölkerung, das Parlament und der Bundesrat wollen ein schweizweites Velowegnetz. Die Verkehrskommission des Nationalrates lehnte es gestern jedoch ab, dafür mehr Bundesmittel zur Verfügung zu stellen. Pro Velo-Präsident Matthias Aebischer bedauert dies: "Es wundert mich schon, dass für den Ausbau der Autobahnen Milliarden gesprochen werden, bei den Velowegen jedoch geknausert wird."
Die nationalrätliche Verkehrskommission hat gestern den Bericht "Die Bedeutung von Velobahnen im Verkehrssystem der Schweiz" diskutiert. Darin wird der hohe Nutzen von Veloschnellverbindungen festgestellt. Der Bau dieser Velowege sei jedoch Sache der Kantone. Die Pro Velo-Vizepräsidentin und Genfer Nationalrätin Delphine Klopfenstein Broggini forderte daher in der Verkehrs-Kommission, dass sich der Bund stärker an deren Finanzierung beteiligt. Die Mehrheit der Kommission wollte jedoch nichts davon wissen.
Im erwähnten Bericht hält der Bundesrat fest, dass Velobahnen im Interesse des Bundes seien und von ihm unterstützt würden. Dies trifft indessen lediglich für die Agglomerationen zu. Eine aktuelle Umfrage der Velokonferenz Schweiz bei den Kantonen zeigt, dass die hohen Kosten der Bauprojekte bzw. deren Finanzierung ein Grund dafür sind, dass Velowege nicht realisiert werden.
Dazu sagt Matthias Aebischer, Präsident von Pro Velo: "Wir befürchten, dass die Velowegnetze nicht wie vom Veloweggesetz vorgesehen bis Ende 2042 realisiert werden können. Wir setzen darum alles daran, dass mit der vom Bundesamt für Strassen angekündigten Neuregelung der Verkehrsfinanzierung zusätzliche Mittel für Veloinfrastrukturen vorgesehen werden."
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