Velofreundliche Infrastruktur-Projekte: von der Brücke zur Siegerbrücke
Mit dem «Prix Velo Infrastruktur» zeichnet Pro Velo Schweiz zum vierten Mal wegweisende Infrastrukturprojekte für Velofahrende aus. Eingereicht wurden 20 Projekte aus der ganzen Schweiz. Der Hauptpreis geht an den Kanton Basel-Stadt mit dem «Stückisteg». Der Kanton Graubünden punktet mit dem neuen Veloweg Fideris – Dalvazza und die Stadt Biel mit dem bikesharing-System «velospot».
Basel legt Velofahrenden symbolisch den roten Teppich aus und gewinnt den Hauptpreis
Wo früher Schlossherren und Landvögte ihr Gut mit einer von Alleebäumen gesäumten Strasse erschlossen, zeigt der «Stückisteg» heute symbolisch das Pendant in der modernen Gesellschaft! Der Kanton Basel-Stadt hat zusammen mit dem Investor des Einkaufszentrums «Stücki» die Chance genutzt als flankierende Massnahme dem Langsamverkehr symbolisch «den roten Teppich auszurollen». Trotz vorhandener Brücken in unmittelbarer Nähe wurde die Brücke genau dort platziert, wo sie effektiv gebraucht wird und ihre Symbolwirkung erzielen kann: diagonal über den Fluss und vor allem direkt auf den Eingang des Einkaufszentrums gerichtet. Die 50 Meter lange Fuss- und Radwegbrücke aus Stahl und Beton bietet auf rund fünf Metern Nutzbreite den Velofahrenden einen vom Fussverkehr getrennten Radweg mit zwei richtungsgetrennten Fahrbahnen. Sie wirkt als verbindendes und belebendes Element zwischen den Quartieren und lässt die Stadt ein Stück näher rücken.
Anerkennungspreis für den Veloweg Fideris – Dalvazza
Einmal mehr geht ein Prix Velo nach Graubünden: Nach der Bahnhofplatzplanung Chur 2007 jetzt ins Prättigau. Bisher verlief die regionale Veloroute Nr. 21 (Sargans – Klosters) zwischen Jenaz und Dalvazza über einen Umweg mit zusätzlicher Höhendifferenz. Deshalb benutzten viele Velofahrende die direkte, aber stark befahrene und gefährliche Verbindung auf der Nationalstrasse. Mit dem Neubau des Radwegabschnittes Fideris – Dalvazza wird diese Strecke nun aufgewertet und sicher gemacht. Die Trennung des Langsamverkehrs vom motorisierten Verkehr auf der Nationalstrasse wird möglich durch die Anlegung eines separaten Radweges zwischen der Landquart und dem Trassee der Rhätischen Bahn. Die aufwendigen Kunstbauten schaffen einen geschützten Raum für Velofahrende, seien es Touristen, Pendler oder einheimische Freibadbesucher.
Auch die Stadt Biel punktet erneut
Nach dem Veloabstellkonzept im Jahre 2005 prämierte die Jury nun das selbst entwickelte und darum massgeschneiderte, flächendeckende bikesharing-System «velospot» der Technologiestadt am Jura-Südfuss mit einem Anerkennungspreis. Dieses neuartige System, das abgesehen von einer Box mit ein wenig Elektronik pro Standort keine Infrastruktur benötigt, ermöglicht die Realisierung eines feinmaschigen Netzes von Leihstationen zur vergleichsweise geringen Kosten und ohne grosse Beeinträchtigung des öffentlichen Raumes. Ein weiterer Unterschied zu den bekannten bikesharing-Systemen besteht darin, dass jedes Velo über ein von Stadt und Partnern entwickeltes elektronisches Schloss verfügt. Hier werden die Nutzerdaten gelesen und drahtlos zur Station übermittelt. Bis im Sommer 2012 soll das System in Biel flächendeckend mit 40 Standorten und 250 Velos in Betrieb sein. www.velospot.ch .
Der Prix Velo Infrastruktur wird unterstützt vom Bundesamt für Strassen (ASTRA), velouisse und velopa. Medienpartner ist «Schweizer Gemeinde».
Die fünfte Auflage des PRIX VELO für wegweisende Infrastrukturen wird 2013 ausgeschrieben. Alternierend dazu erfolgt in diesem Herbst zum achten Mal die Ausschreibung des PRIX VELO für velofreundliche Betriebe.
Mehr zum Prix Velo Infrastruktur 2012
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