Unfallzahlen 2015: Es verunfallen zu viele Velofahrende auf unseren Strassen. Pro Velo fordert mehr Mittel für die Verkehrssicherheit.
Unfallzahlen 2015: Es verunfallen zu viele Velofahrende auf unseren Strassen. Pro Velo fordert mehr Mittel für die Verkehrssicherheit.
Die Unfallzahlen für das Jahr 2015 sind soeben erschienen. Während die Unfälle bei den Autoinsassen seit Jahren zurückgehen, ist bei den Velofahrenden keine Trendumkehr in Sicht: Es verunfallten im letzten Jahr gleich viele Velofahrende wie im Jahr 2014 tödlich oder schwer. Bei den E-Bikes nehmen die schweren und tödlichen Unfälle stark zu. Pro Velo Schweiz fordert bessere Sicherheitsmassnahmen und Investitionen in die Infrastruktur.
Im letzten Jahr erlitten 1‘040 Personen beim Velofahren eine schwere oder tödliche Verletzung, fast genau gleich viel wie letztes Jahr. Während beim Autoverkehr erfreulicherweise seit Jahren eine stark rückläufige Tendenz bei den Opferzahlen auszumachen ist, ist kein solcher Trend bei den Velofahrenden in Sicht.
E-Bike-Unfälle nehmen sogar stark zu. So erlitten letztes Jahr 14 Personen, die mit dem E-Bike unterwegs waren, eine tödliche Verletzung, 9 Personen mehr als vorletztes Jahr (5 Personen). 163 verunfallten schwer, 18 mehr als im 2014 (145 Personen). Pro Velo Schweiz, der Verband der Velofahrenden, ist alarmiert: Nach wie vor verunfallen damit Tag für Tag durchschnittlich fast drei Menschen schwer.
Die Velofahrenden profitieren langfristig gesehen nicht von den Erfolgen der Verkehrssicherheits-Arbeit. In den letzten zehn Jahren ist die Gefährdung sogar deutlich gestiegen (vgl. Grafik). Zudem hält der E-Bike-Boom an. Das führt dazu, dass insbesondere mehr ältere Personen mit höheren Tempi unterwegs sind. Sie sind oft länger nicht mehr Velo gefahren und auch verletzlicher. Dieser Trend wird weiter zunehmen. Damit wird auch das Unfallrisiko steigen.
Die Anstrengungen der Behörden und Verbände der letzten Jahre bringen den Velofahrenden zu wenig. Dank Fortschritten im Fahrzeugbau und der Alkoholprävention ist der Verkehr für Automobilisten sicherer geworden. Für verletzlichere Verkehrsteilnehmende – hierzu gehören neben Velo- und E-Bike-Fahrenden auch die FussgängerInnen und die Motorradfahrenden – leben dafür umso gefährlicher.
Pro Velo Schweiz will nicht weiter tatenlos zusehen. Zusammen mit anderen Organisationen hat der Verband die Velo-Initiative initiiert. Die Initiative wurde mit 105‘000 Unterschriften am 1. März eingereicht. Mit einer Verankerung der Förderung des Veloverkehrs in der Schweiz erhofft sich der Verband eine starke Signalwirkung für mehr Sicherheit für alle Velofahrenden.
Doch es muss sofort gehandelt werden: Pro Velo Schweiz fordert die Behörden und die Politik auf, endlich griffige Massnahmen für die Sicherheit der Velofahrenden umzusetzen. Dazu gehört insbesondere der Ausbau der Infrastruktur. Dieser ist gerade auch wegen des anhaltenden Booms von E-Bikes dringlich.
Download Grafik: http://www.pro-velo.ch/de/medien/pressefotos
Auskunft
Nationalrat Jean-François Steiert, Präsident Pro Velo Schweiz, Tel. 079 204 13 30
Christoph Merkli, Geschäftsführer Pro Velo Schweiz, Tel. 076 455 62 03
https://www.pro-velo.ch/de/ueber-uns/aktuelles/archiv/artikel/unfallzahlen-2015-es-verunfallen-zu-viele-velofahrende-auf-unseren-strassen-pro-velo-fordert-mehr-mittel-fuer-die-verkehrssicherheit